Mittwoch, 9. September 2015
Kleider machen Leute
Kleider machen Leute, das schrieb im 19. Jahrhundert Gottfried Keller. Damals gab es noch nicht dutzende von Modeshops in den Innenstädten und ein Kleiderkauf, rsp. Anfertigung beim Schneider ging schnell ins Geld. Damals konnte man wohl auch die Reichen und weniger Reichen schon an der Qualität und Ausstattung der Kleidung erkennen.
Heute kann sich der Durchschnittseuropäer genau so kleiden wie ein Millionär, wenn er dann will. Es müsste also keine grosse Rolle mehr spielen, was man trägt. Trotzdem ist die Kleiderwahl für viele wichtig. Man (oder frau) möchte ja die aktuelle Modefarbe zeigen, die richtige Marke tragen oder mit dem dazugehörenden Accessoire wie Handtasche etc. zeigen, dass man Bescheid weiss, was angesagt ist. Zumindest in unserer Gesellschaft machen sich die Frauen in der Regel mehr Gedanken dazu als die Männer. Ob das "naturgegeben" ist, wäre mal eine interessante Forschungsfrage.
Die Frage der richtigen Kleider, vor allem beim Kaufentscheid, war mir zum Glück noch nie wirklich wichtig. Ich brauche eine neue Hose, also kaufe ich mir eine. Ich wähle eine, die mir gefällt, die mir passt und die in meinen Augen einen vernünftigen Preis hat. Da fallen dann meistens von alleine die angesagten Marken raus ohne dass ich eine Ahnung hätte, welches dann momentan die "richtige" Marke ist. So habe ich ein paar Hose, da steht Canda drauf, ein zweites ist mit Lee angeschrieben und das dritte Paar ist so verwaschen, dass ich nicht mehr enziffern kann, was einst da drauf stand. Alle irgend wann mal preiswert erstanden. Ist eine Marke davon gerade sehr in?

Ich überlege mir im Moment, meine Kleiderauswahl zu vereinfachen. Die Inspiration dazu habe ich vor einer Weile irgendwo im Web gelesen. Da hat eine Geschäftsfrau in ihrem Kleiderschrank alles dieselben Sachen, will heissen, sie hat x - Paar von derselben Hose, x - Paar von derselben Bluse, alle in derselben Farbe etc. Sie steht also nie vor der Qual der Wahl, was sie heute anziehen soll.
Ich habe immer mehr das Gefühl, das wäre für mich auch das Richtige. Nur, wie umsetzen? Ich meine, ich lebe nach dem Grundsatz, schmeisse ich ein T-Shirt weg, weil kaputt, total verwaschen, völlig aus der Form oder so, dann kaufe ich ein neues aber nicht eher. Soll ich nun alles wegschmeissen, dem Brockenhaus verschenken oder so und mir eine neue Kollektion nach obigen Prinzip kaufen? Das widerstrebt mir irgendwie. Wenn ich aber heute ein T-Shirt neu kaufe und in einem halben Jahr das nächste fällig wird, dann finde ich wohl kaum das genau gleiche, weil inzwischen im Laden das gesamte Angebot ausgetauscht wurde. Mal schauen, wie ich das machen will.



Sonntag, 8. Februar 2015
"Nichts" kaufen
Im Moment kursiert in mehreren Blogs zu Minimalismus der Aufruf, Neudeutsch Challenge, einen Monat lang "nichts" zu kaufen. "Nichts kaufen" wird dann mit dem Nebensatz - was man nicht wirklich benötigt - ergänzt. Finde ich gut. Mache ich selber auch. Nicht nur einen Monat lang.
Jetzt frage ich mich allerdings, ob das denn nicht der Kern des Minimalismus ist. Wieso muss man denn speziell einen Monat lang diese Maxime beachten?
Meiner Meinung nach ist genau dies Minimalismus: ich kaufe nur das, was ich wirklich brauche. Dies ist zuerst einmal den Kühlschrnak und Vorratsschrank füllen. Wobei, so voll sind die bei mir gar nicht. Ich bevorzuge frische Ware, Gemüse, Früchte und Salat, und das kaufe ich alle paar Tage ein, vorausschauend für die nächsten paar Tage. Dazu kommt noch ein Sortiment an Grundnahrungsmittel wie Teigwaren, Reis, Hirse oder Müesli. Mehr braucht es nicht.
Alles andere kaufe ich dann, wenn ich eine Sache ersetzen muss. Beispielsweise kaufe ich nur eine neue Hose, wenn ich eine alte wegschmeisse weil total zerschlissen. Dasselbe z.B. auch mit Schreibmaterial: wenn der Filzstift entgültig den Geist aufgibt, brauche ich halt einen neuen. Oder als Beispiel mein Handy: rund 10 Jahre alt, musste ich vor kurzem den Akku ersetzen, nun ist es wieder prima zu benutzen. Natürlich hat mein Handy keine Kamera (heutige Handys haben sogar deren zwei eingebaut), hat keine (meist doch nicht benutzen) Apps, kann sich nicht mal mit dem Internet verbinden. Ich gebe zu, ich schaue mir ab und zu an, was da neues auf dem Markt ist. Dann muss ich mich immer fragen: brauche ich das wirklich? Nein! ist meine überzeugte Antwort, obwohl ich technische Spielereien faszinierend finde.
So finde ich den Aufruf: "Nichts" kaufen prima, aber für immer und nicht nur für einen Monat!



Mittwoch, 10. Oktober 2012
Es beginnt die Weihnachtszeit
Weihnachtszeit? Es ist erst Anfangs Oktober, werdet ihr jetzt sagen. Ich habe mich das auch gefragt, als ich gestern die ersten Auslagen für den Sankt Nikolaus gesehen habe. Damit möglichst viele Lebkuchen und Samichlaus-Schoggi verkauft werden kann, beginnen einige Geschäfte jetzt schon damit. Die einen fragen sich, ob die spinnen oder sich im Kalender geirrt haben. Aber es gibt genügend Kinder, die nun ihre Eltern beim Einkauf bestürmen, sie sollen diese Süssigkeiten kaufen. Und es gibt genügend genervte Eltern, die das auch machen. Eco, die Rechnung der Geschäfte geht auf. Denn diese Samichlaus-Süssigkeiten sind natürlich schnell verputzt und beim nächsten Einkauf beginnt das Spiel von Vorne. So verkaufen sie pro Kind 5 - 6 Samichlaus-Säcke statt nur einen.
Es gibt Geschäfte, die einfach alles machen, um ihren kurzfristigen Profit zu steigern.