Samstag, 11. August 2012
Energie
Der Ausstieg aus der Kernenergie ist im Moment in allen Munde. Nach der Tsunamikatostrophe in Japan und den schweren Schäden an und durch die Kernkraftwerke schien es den führenden Politikern und Politikerinnen opportun zu sein, den Ausstieg aus der Kernenergie zu beschliessen. Auf Druck der Wirtschafts - und vor allem Atomlobby wird das ganze langsam zu einem "irgend-was-in-Richtung-langsamer-irgend-wann-mal-Ausstieg". Ich wage voraus zu sagen, dass die Mehrheit der Bürger und Bürgerinnen in ein paar Jahren und nach dem permanenten Dauerfeuer von "Wohlstand ist in Gefahr, Wirtschaft ist darauf angewiesen und Strom wird sehr viel teurer" wieder für die Kernkraft sein wird.

Abgesehen von der Art der Energieerzeugung; der Energieverbrauch pro Kopf steigt Jahr für Jahr und zwar sowohl weltweit als auch in den wichtigsten Industrieländern. Dass dies so nicht weiter gehen kann, müsste jedem einleuchten. Zu befürchten ist allerdings, dass sich daran in nächster Zeit gar nichts ändern wird, im Gegenteil: die bevölkerungsreichen Länder Indien und China haben ein beachtliches Wachstumspotential, sowohl was die Industrie als auch der Wohlstand (und damit Stromverbrauch) des Volkes anbelangt.

Es ist ja nicht so, dass die Entwicklung still stehen würde. Die Energieeffizienz ist in vielen Bereichen gestiegen, gerade was der private Haushalt anbelangt. Aber der geringere Energieverbrauch wird mit der gestiegenen Anzahl der Geräte zu Nichte gemacht oder beim Beispiel Auto interessiert sich der durchschnittliche Autokäufer nicht für den Benzinverbrauch sondern für die Anzahl PS. Obwohl vor mehr als zehn Jahren das erste serienmässig gebaute 3 - Liter - Auto auf den Markt kam, wird heute noch ein Auto mit einem Verbrauch von 5.x Liter auf 100 km als sparsam bezeichnet.

Der Energieverbrauch, sowohl der persönliche als auch der Gesamtverbrauch der Gesellschaft scheint für den Durchschnittsbürger schlicht kein Thema zu sein.