Samstag, 10. Oktober 2015
"Qualitätsjournalismus"
Gefunden in AZ-Online vom 10. Oktober 2015

AZ-Online 10. Oktober 2015

Marschieren? in meinen Augen fahren die.



Samstag, 3. Oktober 2015
Freizeit
Wir alle reden von "Freizeit", ohne uns Gedanken darüber zu machen, was das genau bedeutet (zumindest ich habe mir das bisher nicht überlegt). Freizeit kommt wohl von freie Zeit, was aber bedeutet, dass es auch unfreie Zeit gibt.
Damit ist wohl in erster Linie die Arbeitszeit gemeint. Da bin ich wirklich nicht frei, dass heisst, jemand anders bestimmt, wann ich was wo machen muss. Wobei ich da noch privilegiert bin, ich kann meine Arbeitszeit teilweise selber bestimmen, sowohl, wann ich arbeite als auch wie ich meine Schwerpunkte setze. Trotzdem: arbeiten muss ich, genauer: ich bin auf das Einkommen angewiesen.
Aber es gibt auch weitere Zeit, die ich im ersten Moment nicht als Freizeit bezeichne würde. dazu gehört die Hausarbeit, das Waschen, Kochen und Putzen, etc. oder auch das Einkaufen. Obwohl ich da völlig frei bin, was ich wann machen möchte, fällt mir das nicht ein, wenn ich gefrage werde, was ich in der Freizeit mache. Womit hängt das wohl zusammen? Nur schon der Begriff "Hausarbeit" beinhaltet eben das Wort Arbeit, hört sich nach müssen und nach Mühsal an, obwohl das heute eins zwei erledigt ist, im Vergleich zu früher, als es noch keine Waschmaschine gab, keinen elektrischen Kochherd etc. Vielleicht ist da tief in mir noch etwas hängen geblieben, als die Aufteilung nach so war: der Mann geht einem Lohnerwerb nach, die Frau macht die (unbezahlte) Hausarbeit. So dass ich dies nicht mit der Freizeit in Verbindung bringe. Obwohl, eigentlich mache ich das nicht ungern. Na gut, Toilette reinigen geht so.



Mittwoch, 9. September 2015
Kleider machen Leute
Kleider machen Leute, das schrieb im 19. Jahrhundert Gottfried Keller. Damals gab es noch nicht dutzende von Modeshops in den Innenstädten und ein Kleiderkauf, rsp. Anfertigung beim Schneider ging schnell ins Geld. Damals konnte man wohl auch die Reichen und weniger Reichen schon an der Qualität und Ausstattung der Kleidung erkennen.
Heute kann sich der Durchschnittseuropäer genau so kleiden wie ein Millionär, wenn er dann will. Es müsste also keine grosse Rolle mehr spielen, was man trägt. Trotzdem ist die Kleiderwahl für viele wichtig. Man (oder frau) möchte ja die aktuelle Modefarbe zeigen, die richtige Marke tragen oder mit dem dazugehörenden Accessoire wie Handtasche etc. zeigen, dass man Bescheid weiss, was angesagt ist. Zumindest in unserer Gesellschaft machen sich die Frauen in der Regel mehr Gedanken dazu als die Männer. Ob das "naturgegeben" ist, wäre mal eine interessante Forschungsfrage.
Die Frage der richtigen Kleider, vor allem beim Kaufentscheid, war mir zum Glück noch nie wirklich wichtig. Ich brauche eine neue Hose, also kaufe ich mir eine. Ich wähle eine, die mir gefällt, die mir passt und die in meinen Augen einen vernünftigen Preis hat. Da fallen dann meistens von alleine die angesagten Marken raus ohne dass ich eine Ahnung hätte, welches dann momentan die "richtige" Marke ist. So habe ich ein paar Hose, da steht Canda drauf, ein zweites ist mit Lee angeschrieben und das dritte Paar ist so verwaschen, dass ich nicht mehr enziffern kann, was einst da drauf stand. Alle irgend wann mal preiswert erstanden. Ist eine Marke davon gerade sehr in?

Ich überlege mir im Moment, meine Kleiderauswahl zu vereinfachen. Die Inspiration dazu habe ich vor einer Weile irgendwo im Web gelesen. Da hat eine Geschäftsfrau in ihrem Kleiderschrank alles dieselben Sachen, will heissen, sie hat x - Paar von derselben Hose, x - Paar von derselben Bluse, alle in derselben Farbe etc. Sie steht also nie vor der Qual der Wahl, was sie heute anziehen soll.
Ich habe immer mehr das Gefühl, das wäre für mich auch das Richtige. Nur, wie umsetzen? Ich meine, ich lebe nach dem Grundsatz, schmeisse ich ein T-Shirt weg, weil kaputt, total verwaschen, völlig aus der Form oder so, dann kaufe ich ein neues aber nicht eher. Soll ich nun alles wegschmeissen, dem Brockenhaus verschenken oder so und mir eine neue Kollektion nach obigen Prinzip kaufen? Das widerstrebt mir irgendwie. Wenn ich aber heute ein T-Shirt neu kaufe und in einem halben Jahr das nächste fällig wird, dann finde ich wohl kaum das genau gleiche, weil inzwischen im Laden das gesamte Angebot ausgetauscht wurde. Mal schauen, wie ich das machen will.